Es scheint tatsächlich wirksam zu sein, wenn man sich fortbildet. Das gilt natürlich auch für pädagogische Fachkräfte und auch für das Thema "Naturwissenschaften in der Kita". Das belegen zumindest die Ergebnisse der beiden Studien EASI Science (Early Steps Into Science) und EASI Science-L (Early Steps Into Science and Literacy) vor, die die Wirkungen früher naturwissenschaftlicher Fortbildungen auf Fachkräfte und Kinder untersuchten. Darüber berichten "bildungsklick" und "Das Haus der kleinen Forscher". Irgendwie seltsam und auch bezeichnend: Wenn es um Naturwissenschaften geht, wird der Beitrag mit einem Foto bebildert, das einen Mann mit den Kindern zeigt. Gibt es da evtl. noch ein Genderproblem?
Die Ergebnisse der Studien gibt es bisher nur in einer Zusammenfassung, aus denen hier einige Zeilen zitiert werden:
- Fachkräfte, die Fortbildungen besucht haben, verfügen über ein etwas besseres Fachwissen und etwas bessere Kenntnisse der Fachdidaktik als nicht fortgebildete. Naturwissenschaftliche Fortbildungen hängen also positiv mit den naturwissenschaftsbezogenen professionellen Kompetenzen der Fachkräfte zusammen.
- Je stärker die naturwissenschaftliche Bildung in der Einrichtung verankert ist, desto höher fällt die naturwissenschaftsbezogene Motivation der Fachkräfte aus.
- Quantität und Qualität von Bildungsangeboten sind gemeinsam ausschlaggebend für den Wissenszuwachs der Kinder. Naturwissenschaftliche Lerngelegenheiten wirken sich nur dann positiv auf die Kompetenzen der Kinder aus, wenn sie regelmäßig stattfinden und zugleich von ausreichender (Prozess-)Qualität sind.
- Fortbildungen der Fachkräfte fördern bei den Kindern die Freude und das Interesse an Naturwissenschaften sowie das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
- Fachkräfte, die naturwissenschaftliche Fortbildungen besucht haben, zeigen eine höhere sprachliche Anregungsqualität als Fachkräfte ohne naturwissenschaftsbezogene Fortbildung. Demgegenüber gibt es keinen Effekt von allein sprachlichen Fortbildungen auf die sprachliche Anregungsqualität in den Projekten mit den Kindern.
Die Autorinnen der Studie „EASI Science“: Prof. Dr. Mirjam Steffensky (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) Kiel), Prof. Dr. Yvonne Anders (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Ilonca Hardy (Goethe-Universität Frankfurt) und Prof. Dr. Miriam Leuchter (Universität Koblenz-Landau). Die Studie wurde vom BMBF und dem HdkF gefördert. Die Autoren der Studie „EASI Science-L“: Prof. Dr. Astrid Rank (Universität Regensburg), Prof. Dr. Anja Wildemann (Universität Koblenz-Landau), Prof. Dr. Andreas Hartinger (Universität Augsburg) und Prof. Dr. Sabina Pauen (Universität Heidelberg). Die Studie wurdevon der Baden-Württemberg-Stiftung, der Siemens-Stiftung und dem HdkF gefördert.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen