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Es werden Posts vom September, 2017 angezeigt.

Zum Schreibenlernen sollte man nicht in Hamburg oder Baden-Württemberg in die Schule gehen müssen

An knapp 60 Prozent von bundesweit befragten Schulen spielt Orthografie zumindest zu Beginn der Grundschulzeit kaum eine Rolle. Und zwar vor allem in Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen, wie die bundesweite Übersicht zeigt, die jetzt in SPIEGEL Online veröffentlicht wurde. Bereits 2014, so der SPIEGEL Beitrag, hatte Senator Rabe für Hamburgs Grundschulen festgelegt: Methoden, nach denen Kinder monatelang oder jahrelang nicht auf richtige Rechtschreibung achten müssen, sind von nun an in der Hansestadt verboten. Damit ist vor allem die sogenannte Reichen-Methode gemeint, auch "Lesen durch Schreiben" oder "Schreiben nach Gehör" genannt. Danach schreiben Schüler ab der 1. Klasse so wie sie meinen, dass es richtig ist - gern bis zur dritten Klasse, und zwar gänzlich ohne Korrektur, denn das sorgt nur für Frust. Was mal als kinderfreundlich, lernförderlich und herrlich progressiv galt, ist längst hoch umstritten: Lehrer an weiterführenden Schulen kla

Zur Digitalisierung in den Schulen: Konzepte statt Hardware

In einem Interview bei bildungsklick setzt sich Prof. Dr. Ralf Lankau von der Hochschule Offenburg dafür ein, der Entwicklung von Konzepten und der Lehrerausbildung den Vorrang vor dem Hype zur Anschaffung von Hardware zu geben: "Die Konzepte sind das Entscheidende. Schon in der Lehrerbildung sollte vermittelt werden, wie man sinnvoll mit Medien im Unterricht umgehen kann." Und weiter in dem lesenswerten Beitrag: "Die gesamte Digitalisierung an Schulen ist ein Produkt der Industrie. Beispielsweise kooperiert Bundesbildungsministerin Prof. Johanna Wanka beim Digitalpakt#D eng mit Prof. August-Wilhelm Scheer von der Scheer Holding GmbH, einem Beratungs- und Software-Unternehmen. Beide sind Vorsitzende der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gegründeten IT-Gipfel-Plattform „Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft“, die den Pakt verantwortet. Es geht also um Wirtschaftsinteressen. Die Schulen sollen als Abnehmer für Hardware und Software g

Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten

Zu den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ rufen der Verkehrsclub Deutschland und das Kinderhilfswerk auf. Machen Sie mit ! Hier der Link: http://www.zu-fuss-zur-schule.de/

„Mehr Ausgaben je Schüler bringen nichts“, sagt der Bildungsökonom Wößmann

Unter dem Titel " Visible Learning " veröffentlichte der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie 2008 die Ergebnisse seiner umfangreichen Metaanalyse, in der er hinterfragte, welche Faktoren entscheidend für den Lernerfolg der Kinder in der Schule sind. Inzwischen ist die Studie längst auch auf deutsch erschienen. In zahlreichen Vorträgen und neueren Publikationen ergibt sich folgendes Bild (ultrakurz zusammengefasst): Was schadet? Sitzenbleiben, Fernsehen und Sommerferien. Was hilft nicht und schadet nicht? Offener Unterricht, jahrgangsübergreifender Unterricht, Team Teaching. Was hilft ein wenig? Klassengröße, finanzielle Ausstattung, Hausaufgaben. Was hilft ein wenig mehr? Zusatzangebote für Leistungsstarke, kooperatives Lernen, direkte Instruktion. Was hilft besonders gut? Lernstrategien, Feedback, Unterrichtsqualität. Der entscheidende Faktor sind nach Hattie nicht die Struktur-Merkmale (Klassengröße, Finanzen etc.) und noch nicht einmal die pädagog

Das Fach Wirtschaft: Ein weiterer Nagel am Sarg der humanistischen Bildung?

Baden-Württemberg nimmt das Fach Wirtschaft jetzt in den Stundenplan auf. Die Schule soll Wirtschaftswissen vermitteln, das fordern Unternehmer wie Gewerkschafter. Darüber berichtet SPIEGEL Online . Der Wirtschaftsunterricht solle die Schüler dazu befähigen, sich mit ökonomisch geprägten Lebenssituationen auseinanderzusetzen und wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, erläutert eine Sprecherin des Stuttgarter Kultusministeriums. Auch die neue Regierung in Nordrhein-Westfalen will an allen weiterführenden Schulen das Fach Wirtschaft einführen. Wie die Länder insgesamt mit dem Thema umgehen, darüber hat jedoch nicht einmal die Kultusministerkonferenz einen Überblick. Zu den Inhalten gibt es aber erfreulicherweise noch reichlich Unklarheiten und Diskussionsbedarf. Zum Teil liefen noch die Fortbildungen der Lehrer, heißt es aus dem Ministerium in Stuttgart. Immerhin bekommt man eine Ahnung, was gelehrt werden soll, wenn man einen Beispiel-Lehrplan des Ministeriums liest: