"Das Ende der Kreidezeit?" fragt die Frankfurter Allgemeine und meint damit die Aufbruchsstimmung bei der Bildungsmesse didacta. Dabei wird das deutsche Klassenzimmer wie ein Relikt aus grauen Vorzeiten beschrieben und die Skepsis gegenüber digitalen Medien bei der Hälfte aller Lehrer_innen vermutet. Doch spätestens seit der Digitalisierungsoffensivre der Bundesregierung und durch den steten Ausbau digitaler Angebote durch die Schulbuchverlage wird deutlich, dass das Hinterherhinken im internationalen Vergleich nicht so schrecklich schlimm ist, wenn mit deutscher Gründlichkeit erst einmal alle Aspekte ausführlich durchdacht worden sind.
Schönes Beispiel dafür, dass die Zurückhaltung auch ihre guten Seiten hat: "Doch so einfach zu handhaben und sinnvoll einsetzbar die digitalen
Produkte auch sind: Sind sie Grund genug, das Gedruckte aus den
Klassenzimmern der Bundesrepublik zu verbannen, allen Heranwachsenden
Tablets in die Hand zu drücken und fortan ausschließlich auf einer
pädagogischen Datenwelle zu surfen? Eher nicht. Denn gerade fürs Lesen
wären die Auswirkungen fatal. Mit der Stavanger Erklärung
dämpften jüngst 130 Leseforscher den Traum so mancher
Digitalisierungsfanatiker, Schulen komplett vom Papier zu befreien. Ihre
zentrale Erkenntnis: Das analoge Lesen hilft, sich Inhalte besser
merken zu können. Gerade für die Schule, wo Textverständnis eine
essenzielle Kompetenz darstellt, ist das von großer Bedeutung. Die
Einwände der Forscher bloß als digitalisierungspessimistisch abzutun,
würde eine ernsthafte Debatte über die Konditionen guten Lernens
verhindern."
Ausblick: mBook und eCourse erlauben den Lehrkräften, Inhalte zu
individualisieren. Das Lehrwerk fungiert als Baukasten, den
Pädagogen je nach Belieben mit externen Elementen erweitern können.
Keine Nebensächlichkeit, denn so können Lehrer das machen, was
Schulbuchverlagen nicht möglich ist: die Unterrichtsmaterialien an die
Bedürfnisse der Schüler anpassen, sie tatsächlich dort abholen, wo sie
stehen. Der eCourse ist dabei cloudbasiert. Nachdem die Lehrkraft die
Aufgaben im Editiermodus erstellt oder bearbeitet hat, teilt sie sie mit
der Lerngruppe. Die lästige Schülerausrede „Ich habe mein Arbeitsblatt
verloren“ wird damit ebenso obsolet wie „Ich habe mein Arbeitsmaterial
vergessen“. Denn die Aufgaben sind mit jedem internetfähigen Gerät
abrufbar – vorausgesetzt, die Schule verfügt über ein gutes
WLAN-Netzwerk.
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