Dass Armut den Bildungsstand beeinflusst und krank machen kann, ist schon lange bekannt. Kinder aus armen Familien haben schlechtere Schulabschlüsse, haben häufiger Übergewicht, Diabetes, Kreislauferkrankungen und Imunschwächen als Kinder aus einkommensstärkeren Familien. Dazu kommen seelische Erkrankungen öfter vor: Depression, Angst, Aufmerksamkeitsstörungen. Wie kommt es nun, dass die Armut und die damit verbundenen Folgen so häufig von Generation zu Generation weitergegeben werden? Ist das nur der Teufelskreis der Sozialisation? Die Ahnung,dass dabei auch die Genetik eine Rolle spielen könnte, bewegte Thomas McDade und Mitarbeiter von der Northwestern University nördlich von Chicago.
Er und sein Team untersuchten das Erbgut von Betroffenen und nicht Betroffenen. Dabei ging es ihnen jedoch nicht um die DNA-Sequenz, sondern um das Epigenom. Das sind der DNA angelagerte Methylgruppen, die die Genaktivität regulieren, sozusagen An- und Aus-Schalter für das Ablesen der Gene.
Für ihre Studie analysierten die Forscher das Muster der epigenetischen Anlagerungen bei 489 Teilnehmern einer Gesundheitsstudie auf den Philippinen. Die Probanden waren junge Männer, von denen ein Teil ihre Kindheit und Jugend unter schlechten sozioökonomischen Verhältnissen verbracht hatten und die eine nur geringe Bildung erfahren hatten. Die Forscher verglichen, an wie vielen und welchen Stellen des Erbguts die Probanden jeweils Methylgruppen trugen und wie sich dieses Muster bei Männern aus benachteiligten und nicht benachteiligten Verhältnissen unterschied.
wissenschaft.de fasst die Ergebnisse zusammen: Tatsächlich zeigten sich 2546 Stellen im Erbgut, an denen sich die Methylierung zwischen den in Armut aufgewachsenen Probanden und ihren aus besseren Verhältnissen stammenden Altersgenossen unterschied, selbst wenn andere Einflussfaktoren mit berücksichtigt wurden. Von diesen epigenetischen Veränderungen waren 1537 bekannte Gene betroffen. „Unsere Analysen haben eine Überrepräsentierung von Stoffwechselwegen identifiziert, die mit der Immunfunktion, der Skelettentwicklung und der Entwicklung des Nervensystems zusammenhängen“, berichten McDade und seine Kollegen.
Nach Ansicht der Forscher spricht dies dafür, dass Armut ihre Spuren am Genom hinterlässt. „Dieses Muster beleuchtet einen potenziellen Mechanismus, durch den Armut anhaltende Auswirkungen auf physiologische Systeme und Prozesse haben kann“, sagt McDade. „Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass die DNA-Methylierung dafür eine wichtige Rolle spielt.“ Denn es sei bereits bekannt, dass das Epigenom eine große Bandbreite von biologischen Prozessen und Gesundheitsfolgen präge. Als nächstes wollen die Forscher untersuchen, welche konkreten Folgen die von ihnen identifizierten Methylierungs-Unterschiede haben könnten.
Er und sein Team untersuchten das Erbgut von Betroffenen und nicht Betroffenen. Dabei ging es ihnen jedoch nicht um die DNA-Sequenz, sondern um das Epigenom. Das sind der DNA angelagerte Methylgruppen, die die Genaktivität regulieren, sozusagen An- und Aus-Schalter für das Ablesen der Gene.
Für ihre Studie analysierten die Forscher das Muster der epigenetischen Anlagerungen bei 489 Teilnehmern einer Gesundheitsstudie auf den Philippinen. Die Probanden waren junge Männer, von denen ein Teil ihre Kindheit und Jugend unter schlechten sozioökonomischen Verhältnissen verbracht hatten und die eine nur geringe Bildung erfahren hatten. Die Forscher verglichen, an wie vielen und welchen Stellen des Erbguts die Probanden jeweils Methylgruppen trugen und wie sich dieses Muster bei Männern aus benachteiligten und nicht benachteiligten Verhältnissen unterschied.
wissenschaft.de fasst die Ergebnisse zusammen: Tatsächlich zeigten sich 2546 Stellen im Erbgut, an denen sich die Methylierung zwischen den in Armut aufgewachsenen Probanden und ihren aus besseren Verhältnissen stammenden Altersgenossen unterschied, selbst wenn andere Einflussfaktoren mit berücksichtigt wurden. Von diesen epigenetischen Veränderungen waren 1537 bekannte Gene betroffen. „Unsere Analysen haben eine Überrepräsentierung von Stoffwechselwegen identifiziert, die mit der Immunfunktion, der Skelettentwicklung und der Entwicklung des Nervensystems zusammenhängen“, berichten McDade und seine Kollegen.
Nach Ansicht der Forscher spricht dies dafür, dass Armut ihre Spuren am Genom hinterlässt. „Dieses Muster beleuchtet einen potenziellen Mechanismus, durch den Armut anhaltende Auswirkungen auf physiologische Systeme und Prozesse haben kann“, sagt McDade. „Unsere Ergebnisse sprechen dafür, dass die DNA-Methylierung dafür eine wichtige Rolle spielt.“ Denn es sei bereits bekannt, dass das Epigenom eine große Bandbreite von biologischen Prozessen und Gesundheitsfolgen präge. Als nächstes wollen die Forscher untersuchen, welche konkreten Folgen die von ihnen identifizierten Methylierungs-Unterschiede haben könnten.
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