Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Anstrengung oder Stress? Ist alles "Stress", was unangenehm, vermeidbar oder gar anstrengend ist? Diese Frage stellt sich mir, wenn Spiegel Online die Ergebnisse einer Umfrage publiziert, nach der 43 Prozent der Schüler oft oder sehr oft unter Stress "leiden"- und das wirkt sich offenbar auf die Gesundheit aus. Rund ein Drittel der betroffenen Jungen und Mädchen klage mindestens einmal in der Woche über Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme.
Der Stress nehme mit den Schuljahren zu, heißt es im "Präventionsradar 2017" der DAK-Gesundheit. Mädchen fühlen sich laut der Studie häufiger gestresst als Jungen. Jede zweite Schülerin habe sehr oft oder oft Stress. Bei den Schülern seien es 37 Prozent. Vier von zehn Schülerinnen, die sich häufig gestresst fühlen, hätten mindestens wöchentlich Kopfschmerzen, mehr als ein Drittel schlafe schlecht. 30 Prozent klagten regelmäßig über Rückenschmerzen, ein Viertel über Bauchweh. Bei den Jungen gab gut ein Viertel an, häufig Kopfschmerzen oder Schlafprobleme zu haben. Knapp 30 Prozent der Schüler haben Rückenschmerzen, 15 Prozent haben oft Bauchweh.
In einer anderen Umfrage, die bei der Welt Online veröffentlicht wird, sagen knapp 70 Prozent der Eltern, ihr Kind empfinde im Schulalltag „ein gewisses Maß an Stress“. Schuld daran seien der Leistungsdruck in der Schule, die Leistungskontrollen und die Hausarbeiten. Das Thema Hausaufgaben polarisiert laut Umfrage: 45 Prozent sagten, ihre Kinder hätten zu viele Hausaufgaben auf, 52 Prozent sehen das nicht so. Der Stress der Kinder wirke sich auch auf die Erwachsenen aus: 46 Prozent fühlen sich bei der Unterstützung ihres Kindes im Lernalltag selbst gestresst.
Wenn schon in den Zusammenfassungen dieser Befragungen nicht definiert wird, was Stress denn sei, fragt man sich, ob den Befragungen eine Definition vorausgeht, oder ob jeder unter diesem Begriff summieren kann, was er möchte. So ganz scheinen viele Leser den Ergebnissen nicht zu trauen. Manche Komentare halten schlicht Kinder oder Eltern für "doof". Wozu sind solche Befragungen gut?
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