Eine Studie der Bertelsmann Stiftung rechnet mit steigenden Schülerzahlen (bis 2015: 4%, bis 2030: 8%). 26.000 zusätzliche Grundschullehrer werden benötigt, um die steigenden Schülerzahlen zu bewältigen, 19.000 für zusätzliche Ganztagsangebote."An den weiterführenden Schulen sinken die bundesweiten Schülerzahlen zwar zunächst noch einige Jahre. Doch zeitversetzt erreichen die starken Jahrgänge auch die Gymnasien, Gesamt-, Ober- und Regionalschulen. 9 Prozent mehr Schüler als heute werden 2030 in den Klassenräumen der Sekundarstufe I sitzen."
Gleichzeitig gehen aber bis zum Jahr 2030 rund 40 Prozent der Grundschullehrerinnen und -lehrer in Pension, schon bis 2015 sind das 60.000 Stellen. Macht zusammen rund 105.000 Stellen. Dem stehen 70.000 künftige Hochschulabsolventen gegenüber. Jörg Dräger, Vorstand der Bertelmann-Stiftung, appelliert an die Länder, zu kooperieren, statt sich die Lehrer gegenseitig abzuwerben. Er sagt aber auch, dass zusätzliche Studienplätze den Bedarf nicht kurzfristig decken werden. Klemm und Zorn, die Autoren der Studie, empfehlen, Teilzeitkräfte dafür zu gewinnen, ihre Stundenzahl aufzustocken – und Pensionäre zu bewegen, ihren Ruhestand hinauszuzögern.
Mit dem Aufstocken der Stundenzahl wird das vielleicht nur bei Teilzeitkräften gelingen. Hatte doch vor wenigen Tagen eine GEW-Studie festgestellt, dass Lehrkräfte mit gut 48 Stunden in einer Schulwoche mehr arbeiten als andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst – was auch daran liege, dass die zusätzlichen Aufgaben zunehmen. Bleiben wieder nur noch Quer- und Seiteinsteiger als zusätzliche "Fachkräfte".
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