Führungspersönlichkeiten kommt eine Schlüsselrolle zu. Sie sollen Entscheidungen treffen oder ein Machtwort sprechen. Hierarchische Beziehungssysteme sind ein grundlegendes Merkmal
menschlicher Gesellschaften. Auch in ursprünglichen und stark egalitär
geprägten Naturvölkern bilden sich Rangunterschiede zwischen den
einzelnen Gruppenmitgliedern aus. Evolutionspsychologisch betrachtet
gibt es dafür eine plausible Erklärung: Der Erfolg des Menschen basierte
stark auf seiner Fähigkeit, funktionierende Gruppen zu bilden. Wie früh sich dieses
hierarchische Rollenverständnis beim Menschen ausbildet, haben
Wissenschaftler nun experimentell erforscht. Demnach erwarten schon
Kinder im Alter von 17 Monaten, dass die jeweilige
Führungspersönlichkeit einer Gruppe eingreift, wenn sich ein Mitglied
gegenüber einem anderen schlecht verhält.
Martin Vieweg von wissenschaft.de beschreibt die Versuchsanordnung und fasst die Resultate zusammen. Bei ihren Versuchen präsentierten die Forscher den kleinen Probanden kurze Rollenspiele mit Bären-Puppen. Einige der Kinder sahen Szenarien mit einem Protagonisten-Bären, den zwei andere Bären als Anführer behandelten. Andere sahen hingegen einen Protagonisten-Bären, der offenbar keine Autorität über die beiden anderen Bären besaß. In allen Szenarien überreichte der Protagonist den anderen Bären zwei Spielzeuge, die sie teilen sollten. Doch einer der Bären schnappte sich einfach beide Spielzeuge, sodass der andere Bär leer ausging. Als nächstes korrigierte in einem Fall der Protagonist diesen Regelverstoß, indem er dem Täterbären eines der Spielzeuge wegnahm und dem Opfer überreichte. Im anderen Fall ignorierte der Protagonist das Fehlverhalten, indem er mit jedem der beiden Bären sprach, ohne ein Spielzeug umzuverteilen. „Die Szenarien unterschieden sich somit im Status des Protagonisten – war es eine Führungspersönlichkeit oder nicht? – und in der Reaktion des Protagonisten auf die Übertretung: Hat er die Situation korrigiert oder ignoriert?“ erklär Co-Autorin Renee Baillargeon.
Wie die Forscher berichten, zeichnete sich Verwunderung in den Blicken der kleinen Probanden ab, wenn ein Anführer das Fehlverhalten ignorierte – sie starrten ihn an. „Dies deutet darauf hin, dass die Kleinkinder erwartet haben, dass der Anführer eingreift und das Unrecht in der Gruppe korrigiert. Deshalb waren sie überrascht, als er diese Rolle nicht übernommen hat“, erklärt Baillargeon. Im Gegensatz dazu schienen die Kinder nicht überrascht zu sein, wenn ein Protagonist, der keine Anführerrolle besaß, das Fehlverhalten ignorierte.
Um weitere Detailinformationen zu gewinnen, veränderten die Forscher in einem weiteren Experiment die Informationslage: Einer der Bären drückte aus, dass er kein Spielzeug haben wollte. Daraufhin nahm dann der andere Bär beide Spielsachen an sich. Wenn in diesem Fall nun der Anführer-Bär eingriff und jedem Bären ein Spielzeug verpasste, starrten ihn die Kinder ebenfalls verwundert an. „Es war, als ob die Kleinen verstanden hatten, dass es in diesem Fall keine Übertretung gegeben hat. So schauten sie erstaunt, als der Anführer dem Bären ein Spielzeug verpasste, der deutlich gemacht hatte, dass er das gar nicht wollte“, sagt Stavans.
Die Ergebnisse belegen damit nun, dass Kinder bereits im Alter von 15
Monaten ein komplexes Verständnis für soziale Hierarchien und
Machtdynamiken besitzen, resümieren die Wissenschaftler. „Konkret haben
wir gezeigt, dass sogar schon diese Kleinkinder schon recht genaue
Vorstellungen und Erwartungen davon haben, wie sich Führungspersonen
gegenüber ihren Anhängern verhalten sollten“, so Baillargeon.
Martin Vieweg von wissenschaft.de beschreibt die Versuchsanordnung und fasst die Resultate zusammen. Bei ihren Versuchen präsentierten die Forscher den kleinen Probanden kurze Rollenspiele mit Bären-Puppen. Einige der Kinder sahen Szenarien mit einem Protagonisten-Bären, den zwei andere Bären als Anführer behandelten. Andere sahen hingegen einen Protagonisten-Bären, der offenbar keine Autorität über die beiden anderen Bären besaß. In allen Szenarien überreichte der Protagonist den anderen Bären zwei Spielzeuge, die sie teilen sollten. Doch einer der Bären schnappte sich einfach beide Spielzeuge, sodass der andere Bär leer ausging. Als nächstes korrigierte in einem Fall der Protagonist diesen Regelverstoß, indem er dem Täterbären eines der Spielzeuge wegnahm und dem Opfer überreichte. Im anderen Fall ignorierte der Protagonist das Fehlverhalten, indem er mit jedem der beiden Bären sprach, ohne ein Spielzeug umzuverteilen. „Die Szenarien unterschieden sich somit im Status des Protagonisten – war es eine Führungspersönlichkeit oder nicht? – und in der Reaktion des Protagonisten auf die Übertretung: Hat er die Situation korrigiert oder ignoriert?“ erklär Co-Autorin Renee Baillargeon.
Wie die Forscher berichten, zeichnete sich Verwunderung in den Blicken der kleinen Probanden ab, wenn ein Anführer das Fehlverhalten ignorierte – sie starrten ihn an. „Dies deutet darauf hin, dass die Kleinkinder erwartet haben, dass der Anführer eingreift und das Unrecht in der Gruppe korrigiert. Deshalb waren sie überrascht, als er diese Rolle nicht übernommen hat“, erklärt Baillargeon. Im Gegensatz dazu schienen die Kinder nicht überrascht zu sein, wenn ein Protagonist, der keine Anführerrolle besaß, das Fehlverhalten ignorierte.
Um weitere Detailinformationen zu gewinnen, veränderten die Forscher in einem weiteren Experiment die Informationslage: Einer der Bären drückte aus, dass er kein Spielzeug haben wollte. Daraufhin nahm dann der andere Bär beide Spielsachen an sich. Wenn in diesem Fall nun der Anführer-Bär eingriff und jedem Bären ein Spielzeug verpasste, starrten ihn die Kinder ebenfalls verwundert an. „Es war, als ob die Kleinen verstanden hatten, dass es in diesem Fall keine Übertretung gegeben hat. So schauten sie erstaunt, als der Anführer dem Bären ein Spielzeug verpasste, der deutlich gemacht hatte, dass er das gar nicht wollte“, sagt Stavans.
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